Alle reden von einem starken Netzwerk und wie wichtig das für den Erfolg als Freelancer sei. Stimmt.
Fragst du dich dann auch wie ich in meiner Anfangszeit, wie bitteschön Netzwerken sollst?
Denn oft wird nur unzureichend erklärt, wie du vorgehen musst, um den Stein ins Rollen zu bringen.
Netzwerken braucht Zeit und Geduld
Ein gutes Netzwerk entsteht nicht über Nacht. Es ist wichtig, sich diese Tatsache immer wieder vor Augen zu halten. Und es bedeutet auch ein Stückchen Arbeit. Baue dir dein Netzwerk schrittweise und über mehrere Kanäle auf – dann klappt’s auch mit den digitalen Nachbarn! Im Folgenden stelle ich dir die beliebtesten Netzwerke und ihre Regeln kurz vor.
Es beginnt mit ein paar Followern. Du freust dich über jede Nachricht, jedes neue Like und hüpfst vor Freude, wenn ein Blogbeitrag von dir geteilt wird. Wenn du bisher nur privat bei Facebook angemeldet warst, rate ich dir dringend dazu, eine Fanpage für dein Freelancer-Business einzurichten. So gehst du deinen Freunden nicht auf die Nerven und deine Inhalte erreichen die passende Zielgruppe.
Beteilige dich auch am Austausch in Facebookgruppen, aber achte dabei immer darauf, ob deine Inhalte auch zu den Interessen der Mitglieder passen. Es ist zum Beispiel keine gute Idee, Tipps für Webdesign in einer Gruppe für vegane Rezepte zu posten. Glaubst du nicht? Habe ich alles schon gesehen. Insofern: Facebook ist noch das größte Netzwerk, dicht gefolgt von Snapchat mit über 3 Millionen Nutzern in Deutschland.
Google+
Dieses Netzwerk wird leider massiv unterschätzt. An die hohe Interaktion von Facebook kommt Google+ in Deutschland längst nicht heran. Weltweit ist es dennoch das zweitgrößte Netzwerk und sollte auch in Deutschland verstärkt genutzt werden. Anfangs mag dich das System mit Kreisen und Communities verwirren, doch einmal verstanden, möchtest du es garantiert nicht mehr missen. Darüber hinaus kannst du Teile deines Posts fett, kursiv oder durchgestrichen formatieren. Was Letzteres bringen soll, ist mir nicht klar. Aber vielleicht fällt dir ja eine Verwendung dafür ein. 😉
Hier wird gezwitschert, wie man schon am Namen erkennen kann. Bei Twitter herrscht ein buntes Durcheinander. Zwei Stichworte sind hier besonders wichtig: Hashtag und Beschränkung. Hashtags kennst du sicherlich, zum Beispiel: #Freelancer. Schreibst du einen Tweet mit einem Hashtag darin, so wird dieser unter dieser ‚Oberkategorie‘ erscheinen.
Nutze Hashtags bitte wohldosiert und thematisch passend. Ähnlich wie bei den Facebookgruppen ziehst du dir den Unmut der Community zu, wenn du die falschen Hashtags für dein Thema verwendest.
Das ist jedoch nicht mit ‚Beschränkung‘ gemeint, sondern die verknappende Vorgabe von 140 Zeichen pro Tweet. Linkkürzungen durch Bitly und Co. ändern daran übrigens nichts. Twitter erkennt Links automatisch und passt die Zeichenzahl entsprechend an.
Business-Netzwerke
Diese sind sehr wichtig für dich als Freiberufler. Als bekannteste Business-Netzwerke sind hier LinkedIn und Xing zu nennen. Hier kannst du dir Profile anlegen und dich potenziellen Auftraggebern präsentieren. Achte darauf, seriöse und hochwertige Profilbilder zu verwenden. Investiere hierfür in einen guten Fotografen – das ist es definitiv wert!
Hierbei handelt es sich um ein dynamisches Fotonetzwerk, sprich: Es ist nicht zwingend, hochauflösende Studiofotos mit Profiequipment und auf Hochglanz poliert zu veröffentlichen. Obwohl es viele genau dafür nutzen und das sehr erfolgreich. Nutze daher die App und dein Smartphone. Achte hierbei auch auf die Dosis deiner Bilder. Diesen Tipp kann ich dir eigentlich für alle Netzwerke geben: Wer zu häufig postet, nervt. Das psychologische Phänomen nennt sich Oversharing.
Instagram-Bilder sollten des Weiteren immer eine Bildunterschrift und passende Hashtags ähnlich wie bei Twitter haben. Schließlich wollen die Nutzer ja auch erkennen, in welchem Kontext die Fotos aufgenommen wurden. Weitere Tipps zum richtigen Umgang mit Instagram findest du bei im Blog von IG4Business.
YouTube
Hab Spaß! Zeige frische Videos mit kreativem Inhalt. Die Welt braucht nicht den Millionsten YouTuber, der Kosmetik oder Schmuck anpreist. Nutze deinen Kanal, um Menschen für dich und deine Dienstleistungen zu begeistern, nicht für fremde Produkte. Vergiss nicht den Channel-Trailer und ein zur Homepage passendes Design, da beliebte Kanäle im Suchmaschinenranking nach oben schnellen können – sogar höher als deine Webseite. Weitere Tipps für den richtigen Umgang mit YouTube findest Du bei Filmmachen.de.
Snapchat
Snapchat ist mit über 300 Millionen Nutzern weltweit schwer angesagt. Die Funktionsweise ist simpel: Du kannst mit deinem Handy ein Video aufnehmen und an die Leute da draußen verschicken. Das Video ist nur einmal zu sehen und wird anschließend wieder gelöscht – OFFIZIELL. Du solltest jedoch bedenken, dass es Möglichkeiten gibt, die Videos ohne großen Aufwand sehr wohl zu speichern bzw. zu rekonstruieren. Schicke also lieber keine Nacktvideos von dir. Das solltest du deinen Kunden sowieso nicht zumuten. 😉
Eigentlich ein reiner Messagingdienst fürs Handy, gehört WhatsApp trotzdem in diese Liste, denn so gut wie alle Blogs bieten die Share-Funktion auch über die App an. Außerdem kannst du die Statuszeile deines Profils nutzen, um dezent (!) auf dich oder deine Website hinzuweisen. Es ist also kein Netzwerk im klassischen Sinne, aber durchaus praktisch für Seeding. Und: Der Trend geht stark in Richtung Messeging-Dienste. Alte Content-Hubs wie Webseiten funktionieren nämlich immer weniger. Mehr Menschen teilen Inhalte direkt über die Messenger. Solltest du also im Auge behalten …
Übergreifende Vernetzung
Zugegeben, gerade am Anfang ist die Vernetzung ein bisschen mühsam. Doch schnell wirst du merken, dass eins zum anderen führt. Ein Kontakt bei LinkedIn ist höchstwahrscheinlich auch bei Facebook und anderen Netzwerken präsent. Mache jedoch nicht den Fehler und ‚bombardiere‘ deine frischen Kontakte mit Nachrichten und Anfragen.
Gib jeder Beziehung Zeit und lasse sie in Ruhe wachsen. Mache auch nicht den Kardinalsfehler und bitte andere zu früh um Gefallen oder ‚Gegenleistungen‘ à la: Like meine Beiträge und ich like deine. Sowas kommt gar nicht gut an, denn das hat nichts mehr mit nutzbringender Vernetzung, sondern mit Schacherei zu tun.
Artikeltipp: Lies zu diesem Thema auch den Beitrag: Kannst du mal schnell? Über den Umgang mit ‚Gefallen‘
Mach dich nützlich!
Am besten und schnellsten kannst du dein Netzwerk ausbauen, indem du es pflegst und deinen Followern bzw. Fans eine Hilfe bist. Teile deine Blogbeiträge mit einem knackigen Teaser, der Lust aufs Lesen macht. Stelle Fragen an die Community, kommentiere und like andere Beiträge – allerdings nur dann, wenn du wirklich voll dahinterstehst! Like nicht ‚blind drauflos‘, sondern lies die Texte gründlich. Nichts ist peinlicher als ein Kommentar, der verrät, dass du den Beitrag überhaupt nicht gelesen hast.
Last but not least: Pflege deine Kontakte offline
Nichts ersetzt den klassischen Händedruck. Den meisten Geschäftspartnern, mit denen ich über Jahre guten Kontakt pflege, habe ich die Hand geschüttelt. Und wo findest du diese potenziellen Geschäftspartner bzw. Auftraggeber? Auf Messen, Konferenzen, Seminaren, Sessions, Events, in Kursen, bei Barcamps usw.
Es gibt etliche Möglichkeiten, deiner Zielgruppe zu begegnen. Also schwing deinen Hintern vom Schreibtisch weg und nutze sie! Du kannst vorher auch online Kontakt zu den Leuten aufnehmen oder, falls passend, anrufen. Wie man sich gut vernetzt, beschreibe ich auch in meinem Autoren-Blog.
Fazit
Ein starkes Netzwerk baust du dir auf, indem du die unterschiedlichen Kanäle regelmäßig bespielst und mit den Mitgliedern interagierst. Suche dir daher diejenigen Netzwerke heraus, die zu deinem Geschäftsmodell und zu deiner Persönlichkeit passen. In den Business-Netzwerken solltest du aber in jedem Fall angemeldet sein.
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